Achtung, Zugdurchfahrt! Vorsicht an der Bahnsteigkante! Angehalten wird nicht, und auch nicht eingestiegen! Heute donnert der Schokoladenexpress wütend durch den Bahnhof, ohne Rücksicht auf Verluste! Und falls das hier ein Sackbahnhof (höhö) ist… Pech! Dann gibts halt Trümmer!

Warum so aggro?! Fragt ihr euch da wohl, meine lieben Schokofreunde und Pralinenlutscher, und ich gebe gern die Antwort: weil Sachen eben manchmal kacke sind! Ätzend! Plöd! Und scheiße! Ja, Schocker! Manchmal ist nicht alles schön und toll und lecker, manchmal sind Dinge auch behämmert, hässlich, nervig, und unlecker! Und eklig! Und da muss man auch mal drüber reden!

Andere Menschen, habe ich gehört, halten es da eher nach dem Motto „wenn ich nichts Gutes sagen kann, sag ich lieber gar nichts“ – genau so viel halte ICH von diesem Motto: auch gar nichts. Wenn ich nichts Gutes sagen kann, dann sag ich eben was Schlechtes, denn dieses awkward Rumgedruckse oder pseudopolitisch-diplomatische Gesülze kann ich nicht haben! Zweiter Punkt (wat war nochmal der erste? egal.): die Information, dass etwas schlecht und nicht gut ist, ist meiner Meinung nach ebenso viel, wenn nicht gar noch mehr wert, als wenn die wo… äh… umgekehrt. Mit anderen Worten: wenn jemand etwas scheiße findet, ist diese Information für mich wertvoll, denn möglicherweise könnte ich den Kram ja ebenso scheiße finden.

Und damit habe ich die neuste Kategorie hier beim Schokoladenexpress hoffentlich zur Genüge vorgestellt. In dieser Kategorie geht es um Schokoladen, die ich kagge finde und niemals esse, nie kaufe, nie verschenke, und auch nie jemandem empfehlen würde. Sorten, zu denen ich schlicht und einfach nein! sage.

Den glorreichen Anfang macht dabei heute Daim. Blergh.

 

Was isn dat? Aus meiner Kindheit erinnere ich mich dunkel, dass es Daim in Riegelform zu kaufen gab, heute sehe ich den Kram aber eher in dieser Bonbon-artigen Form in den großen, roten Tüten. Es handelt sich dabei um ein steinhartes, dünnes Rechteck aus Caramel, in welches auch noch Mandelsplitter eingearbeitet sind, was dann mit einer dünnen Schicht Vollmilchschokolade überzogen ist.

Wos das Problem? Problem?! Als Kind war es für mich die allergrößte Enttäuschung, von jemandem Daim mitgebracht zu bekommen. Erst die Freude: ich bekomme Schoki! Dann: oh… Daim. Man bedankt sich artig und fügt sich in sein Schicksal. Entweder Daim, oder überhaupt keine Schoki. Nur leider ist die Schoki von Daim untrennbar mit dem steinharten Caramelkern verbunden, abnagen der Schoki fast unmöglich und auch unlohnenswert weil zu wenig. Einzige Möglichkeit also: das Ding komplett essen, mit steinhartem Caramel und allem. Problem? Steinhartes Caramel! In dem auch noch Nusssplitter drin sind! NussSPLITTER!!! Arrrgh! Wer kommt auf so eine Idee? Warum ein hartes Material mit einem harten Material verbinden?! Wollen wir hier permanente Strukturen errichten? Häuser, Brücken? Empire State Building? Hochbunker, Stahlbeton? Oder handelt es sich hier um eine Süßigkeit, die mit Freude verspeist werden soll? Achtung, das war eine rhetorische Frage! Hier noch eine: wird mit Stahlträgern durchzogener Beton üblicherweise in Schokolade gehüllt und hübsch verpackt an der Supermarktkasse platziert? In Glas eingegossener Stacheldraht vielleicht? Nein? Hmm, KOMISCH! Stattdessen liegt da: Daim! Liegen sollte da: alles andere!

Gut jetzt? Nee! Der Caramel im Daim ist nicht nur steinhart sondern schmeckt auch ekelig, die Nüsse sind in Splitterform (die schlimmste Form von Nüssen), die äußere Schokohülle ist zu dünn und besteht außerdem noch aus Vollmilch. Außerdem versucht Daim mit seinem Verpackungsdesign immer so wild und crazy und edgy auszusehen. Was soll das?!

Sag nein zu Daim!